Gelandet im Blauen Land: entlang der Ammer von Weilheim bis Polling

"Individuelle Anreise bis zum frühen Abend!",

... so heisst es ordnungsgemäßig in der Ablaufplanung der diesjährigen Wanderaktion von Best of Wandern. Logisch, individuelle Anreise: Gut selbstorganisiert, pflichtbewusst und wissbegierig - wie ich nun mal bin - begebe ich mich auf entsprechende Recherche direkt vor Ort. Das heißt bei mir: schon mal einen Tag eher los, eine Fahrt ins Blaue und - ganz genau - hinein ins blaue Land. Genuss ist ja nicht nur eine vorübergehende Angelegenheit.
Mal grob zusammengefasst: die Arbeitsgemeinschaft "Das Blaue Land" * ist ein Zusammenschluss von Tourismus- und Verkehrsämtern rund um Murnau und den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau. Eine ziemlich selbstbewusste Gemeinschaft, wie ich finde. Behauptet nämlich plakativ von sich: "Genuss ist nicht vorübergehend. Er hinterlässt einen bleibenden Eindruck." Spielt mir ja perfekt in die Karten. Spontan: Hier lohnt sich jetzt ein erster Stop.
Ein Quartier findet sich rasch im Weilheimer Naturfreundehaus. Es liegt malerisch am Ortsrand. Perfekt im Grünen und direkt an der Ammer. Auf deren Quellensuche ich mich  ja sowieso in den kommenden Tagen machen werde. Was für ein perfekter Einstieg. Die Affenhitze, rekordverdächtige 34°C, dazu die vormittägliche Anreise - beides lässt heute keine ausgedehnte Wanderung mehr zu. So gehe ich erst am Nachmittag, nach einer kleinen Siesta, mit kleinem Gepäck los.
An der sich munter schlängenden Ammer starte ich Richtung Süden. Die stechende Sonne lässt den Fluss ganz schön munter glitzern. Schnell lasse ich den Ort hinter mir, gehe den Weg an Feldern vorbei, quere die Bahnlinie Weilheim-Murnau und erreiche die Fischweiher bei Polling. Hier ruhe ich mich im schattigen Plätzchen aus, bevor ich über eine Runde (folgend der Richtung Oderding) wieder auf den Wander- und Radweg nah der Ammer gelange. Von hier geht´s jetzt schnurstracks zurück zum Ausgangspunkt.
Im einladenden Biergarten finde ich ein schattiges Plätzchen: das vorhandene W-LAN ermöglicht es mir, zeitnah diese Zeilen bei kühlenden Getränken und einer Brotzeit zu verfassen. Erst 2018 haben die freundlichen Gastgeber, Familie Wagner, das Naturfreundehaus erst 2018, vor einem Jahr, umfassend renoviert und zu neuem Leben erweckt. Ein perfekter Einstieg für meine Wandertour und einen ersten Abend mit der Ammer. Ab morgen dann gemeinsam mit Wanderpartner Christian. In wenigen Stunden treffen wir uns.



* Anmerkung zum Blauen Land und seinem Namen:
Ein Hauptgrund zur Namensgebung dürfte wohl in der Kunstgeschichte liegen. Die Künstlervereinigung Der Blaue Reiter war von den Farb- und Natureindrücken im Loisachtal so begeistert, dass rasch ein Sinn gebender Name für die Künstlergruppe entstand.
 Wassily Kandinsky äußerte sich 1930 einst so zur Namensgebung:
„Den Namen Der Blaue Reiter erfanden wir am Kaffeetisch in der Gartenlaube in Sindelsdorf. Beide liebten wir Blau, Marc – Pferde, ich – Reiter. So kam der Name von selbst.“
Daraus abgeleitet entstand der Name "Das Blaue Land" für den Zusammenschluss der regionalen Gemeinden und Landkreise.

Kommentare

  1. Black Forest Hiker27. Juni 2019 um 17:35

    Lothar, Deine Fotos sind grandios. Bitte mehr davon. Rote Berge, Blaue Reiter, gelbe Seen. - Kandinsky hatte damals schon recht.

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