Bonnieux und der Forêt de Cèdres im Kleinen Luberon




Der Forêt de Cèdres auf dem Bergrücken des Kleinen Luberon liegt auf rund 700 Metern Höhe und gilt als einer der schönsten Zedernwälder Europas. 1861 haben die Einwohner von Lacoste damit begonnen, diesen heute rund 207 ha großen Wald mit nordafrikanischen Atlaszedern anzulegen. Heute stellt dieser Wald mit seinen Baumriesen ein außergewöhnliches Naturschauspiel dar. Logisch, dass wir allein schon des Zedernduftes wegen neugierig sind und uns heute auf den Weg dort hin machen.

Ausgangspunkt unserer Wanderung ist ein Parkplatz im kleinen Luberon, rund 20 km von Apt entfernt. Man gelangt zu ihm, wenn man von Bonnieux auf der D 36 in Richtung Lourmarin fährt und nach rund 1,5 km rechts abbiegt. Nach wenigen Kilometern kommt eine Schranke. Hier lohnt sich ein kurzer Stopp, um die Aussicht in die Cavalon Ebene nördlich des Luberon zu genießen. In der Ferne sieht man die beiden schönen Orte Bonnieux und Lacoste. Für beide ist ein Besuch lohnenswert. Für die Weiterfahrt muss man an der Schranke im Sommer eine Gebühr entrichten. Heute, an einem Septembertag, haben wir Glück. Die Feriensaison ist längst vorüber.

 Die erste Hälfte des Weges folgt einem botanischen Lehrpfad mit rund einem Dutzend hölzernen Infotafeln. Der Weg führt zunächst in die südliche Richtung zum Aussichtspunkt Les Portalas (698 m). Von hier hat man eine herrliche Aussicht auf das Tal der Durance und die Felsabbrüche des Lubéron. Während am Anfang lichtes Buschwerk vorherrscht, kommt man nun in den eigentlichen Zedernwald mit vielen großen stattlichen Bäumen. Der Weg führt in einer Schleife wieder nordwärts und schließlich gelangen wir, auf einem schattigen Waldweg, zurück zur asphaltierten Forststraße, der wir in westlicher Richtung folgen.
Wenn die Straße nach rechts abknickt, laufen wir auf dem Pfad geradeaus weiter. Der Weg führt nach knapp einer weiteren halben Stunde zum langgestreckten Felsriegel Roque Des Bancs. Auf dieser Anhöhe mit herrlichen Ausblick genießen wir unser Picknick und eine kleine Power Napping Einheit. Gut erholt geht es weiter: Wir passieren zwei Höhlen im Fels und die bergerie, eine Schäferei. Hier geht es dann wieder Richtung Norden auf das Plateau und schließlich, durch einen Waldtunnel aus Buchsbäumen, zur Forststraße, die uns in östlicher Richtung zurück auf den Parkplatz führt.

 Unterwegs gab es leider keine Möglichkeiten zu einer Einkehr. So entschließen wir uns noch zu einem Abstecher nach Bonnieux, einem alten verwinkelten Ort. Ganz oben im Ort treffen wir wieder auf den tollen Duft der Zedern: Die ausdrucksstarken Bäume stehen hier direkt neben der Dorfkirche. Vom Kirchplatz haben wir eine herrliche Aussicht. Hinter düsteren Mauern steht eine Burgruine. Im 18. Jahrhundert hauste hier wohl der berühmte Marquis de Sade.Wir entscheiden, uns nicht seinem Gedankengut anzuschließen. Somit endet unser Wandertag wie so oft: mit Genuss, einem kühlen Drink zur Erfrischung und einer kräftigen provencalischen Potage.










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