Gordes und Zisterzienserabtei Sénanque

Zur heutigen Tagesetappe starten wir vom nahe Gordes gelegenen Zisterzienserkloster Note Dame de Sénanque. Das Kloster wurde 1148 seitens der Zisterzienser der Abtei Mazan (bei Vivarais) gegründet und im Jahre 1544 von den Waldensern niedergebrannt.
Ein Rundgang durch das Kloster auf eigene Faust ist uns leider nicht möglich. Es geht nur mit einer Führung von einer Stunde und diese wird nur in französischer Sprache gehalten.
Aus zeitlichen Gründen und nach einer kurzen morgendlichen Stärkung entscheiden wir uns zum Aufbruch Richtung Gordes.

Nach einem stetigen Aufstieg aus dem Tal treffen wir gegen Mittag in Gordes ein. Die Mittagssonne brennt uns unaufhörlich in den Nacken. Und die ersten Ermüdungserscheinungen der Vortage machen sich bei uns bemerkbar. "Ein PANACHÉ!" sagen wir uns und finden eine erste kurze Rast im örtlichen Café am Platz nahe des Rathauses und dem Sitz des Hôtel Simiane. Doch noch mal zu Panaché: Nicht so langweilig wie Mineralwasser, nicht so klebrig wie die meisten Limonaden. Das typische französische Getränk ist im französischen Spätsommer unser idealer Durstlöscher und momentaner Retter.
Zu Gordes bleibt noch zu sagen, dass die Gemeinde  als eines der "plus beaux villages de France" kategorisiert ist und sich dies auch, leider, schon auf den etwas stärker zunehmenden Tourismus auswirkt. Uns gefällt es, dass ein Künstler der Region die Dorfhäuser mit historischen Fotografien versehen hat. Beim Verlassen des Dorfes biegen wir in eine Gasse mit alten, in die Jahre gekommenen Häuserfassaden. An einer dieser Wände zu sehen: das überdimensionale Motiv mit den Dorfbewohner der 50er Jahre beim Boulespielen zeigt. Was für eine Freude und viel besser als jede Ansichtskarte!


Im 8. Jahrhundert wurde auf dem Fundament einer von den Arabern zerstörten Cella die Benediktinerabtei Saint-Chaffret errichtet. Seit dem 11. Jahrhundert wird das Dorfbild von der massiven Burgfestung geprägt. Wilhelm von Agoult, der die Orte der gesamten Umgebung mit Stadtmauern versah, erwähnt die Burg von Gordes in einer Urkunde, datiert auf den 30. November 1031. Seine Nachfolger erweiterten die Burg zu einem Prestigebau. Im 13. Jahrhundert verbündete sich Gordes mit dem Herzogtum Savoyen, um gegen den französischen König bestehen zu können. Mit dem Beginn des Hundertjährigen Kriegs suchten die Bewohner der Region Unterschlupf innerhalb der Stadtmauern der befestigten Orte, und noch 1690 beschrieb François Joseph de Rémerville de Saint-Quentin, ein eingeheirateter lothringischer Adelsherr, Gordes als „ein großer Markflecken, der in Mauern eingeschlossen ist“. Nach dem Tod von René d’Anjou fiel die Grafschaft Provence (und somit auch Gordes) 1481 an den französischen König.









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